Mit Rollstuhl zur Darts WM nach London – Teil 1

Zum Ende eines jeden Jahres ist es soweit. Die William Hill Darts Championship, die Weltmeisterschaft der PDC im Darts, startet im Alexandra Palace, im Norden von London. Dieses Jahr vom 17.12.2015 bis zum 03.01.2016. Wir haben Karten bekommen und waren am 17.12. direkt zur Eröffnung der WM dort. Wir sind von Weeze nach Stansted in London geflogen.

Der Flug mit Ryanair

ryanair flugzeug
Unser Flieger 737-800

Hin ging es Donnerstags in der Früh. So gegen 4 Uhr haben wir uns auf den Weg gemacht. Da ich, warum auch immer, Flugangst habe (oder vlt bis dahin hatte) war ich schon ziemlich aufgeregt, da es seit meinem zweiten Lebensjahr mein erster Flug war und ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, das mir der Flug damals, laut meiner Mama, doch sehr gut gefallen hat. Naja, wie dem auch sei, stieg mein Puls um so näher wir dem Flughafen in Weeze kamen. Vorab noch ein paar Infos bzgl. Fliegen mit Rollstuhl und Ryanair.

treppenrollstuhl
Treppenrollstuhl

Wir sind mit eine 737-800 geflogen. Ryanair hat nur solche Maschinen. Ca. 48 Stunden vor dem Flug soll man sich telefonisch mit Ryanair in Verbindung setzen, um den Rollstuhl und ggf. weitere notwenige Hilfe anzumelden. In meinem Fall war dies nun recht simpel, da ich mit einem normalen Aktivrollstuhl ohne Akku geflogen bin. Einen E-Rolli müsste man vorher sonst auch noch angeben. Weitere Hilfe brauchte ich nicht, da ich mit Begleitung unterwegs war. Die Dame an der Hotline hat dann direkt für meine Begleitung, eine Freundin und mich die Plätze in dem Flieger reserviert. Reihe 32a und b, sowie ein Platz in der Reihe 31. Als Rollstuhlfahrer sitzt man bei Ryanair wohl immer ganz hinten im Flieger, da hier direkt die Tür für den hinteren Eingang ist. In den Flieger rein kommt man mit einem „Rollstuhl“ der extra zum Treppensteigen ist. Damit fährt man dann quasi die Treppe hoch und ist dann im Flieger.

Erstaunlicherweise war ich als es dann im Flieger los ging doch recht entspannt. Es hat (fast) Spaß gemacht. Auf halber Strecke gingen dann aber auf einmal die Hinweislichter an, dass man sich bitte Anschnallen soll und es hat etwas gewackelt. War aber auch halb so schlimm 🙂 Der Flug war mit knapp 45 Minuten so schnell rum, dass kaum Zeit war den etwas merkwürdigen Kaffee zutrinken. Dieser war nämlich mit dem gemalenen Pulver aufgegossen und das Pulver wurde druch ein Sieb in dem Becher beim Trinken zurück gehalten. Kannte ich so auch noch nicht. Als wir dann aber gelandet waren, habe ich gemerkt, dass ich doch lieber auf dem Boden als in der Luft bin 😀

Auf dem Weg zum Hotel

Liverpool Street Station
Liverpool Street Station

Nachdem wir dann aus dem Gate raus waren ging es über eine lange Rampe am Ausgang des Flughafen direkt zur Station des Stansted Express. Wir hatten uns bereits in Deutschland noch Tickets gekauft, um dann direkt weiterfahren zu können. Die Tickets kann man aber natürlich auch direkt vor Ort kaufen. An der Station ist auch alles barrierefrei und man konnte mit Rollstuhl so in den Express rein. Dieser fährt bis zur Liverpool Street Station, von wo aus man dann zu diversen anderen Stationen umsteigen kann. Auch diese Station ist barrierefrei und hat viele Aufzüge, um zum Ausgang zu kommen. Am Ausgang der Station haben wir uns dann erstmal eine Tageskarte für die Bereiche 1-3 gekauft, womit man dann sämtliche ÖPNV Mittel nutzen kann.

Nach einem kurzen Frühstück, ich weis zwar das Kaffee nicht mehr, aber es war echt lecker, ging es dann wieder zurück zur Liverpool Street Station, um den Weg zum Hotel zu finden. Die gestaltete sich für uns „Landeier“ als nicht ganz so einfach.

Eine kleine witzige Annekdote noch am Rande. Während wir an den Fahrplänen standen, hatte ich die Hüte auf dem Schoss. Plötzlich kam eine ältere Frau zu mir und frage mich, warum wir so viele Hüte hätte, was wir damit vor haben. Man hätte den Anschein bekommen können, sie hatte Angst, das wir in ihrem Revier betteln. Nachdem wir ihr aber erklärt hatten, dass das unser Kostüm für die Darts WM ist, ging sie beruhigt weiter.

Nicht jede Tube Station ist barrierefrei

Als wir dann unseren vermeintlich richtigen Weg gefunden hatten, ging es los, mit der Tube Richtung Peckham. Wir haben dann beim zweiten Umsteigen leider schnell gemerkt, dass nicht wirklich jede Station barrierefrei ist. Als wir ausgestiegen waren, standen wir nämlich mit vier Koffern und einem Rollstuhl vor einer recht langen Treppe. Somit sind wir dann in die nächste Tube eingestiegen und einfach zur nächsten Station gefahren, die barrierefrei ist, um von da aus dann weiter zufahren. Das verursacht leider dann hin und wieder ein paar Umwege bzw. lässt einen auch nicht immer da aussteigen, wo man es gerne möchte. Mit meiner Begleitung ging es dann auch, dass wir Treppen oder Rolltreppen nehmen konnten, alleine wäre dies aber nicht möglich gewesen. Hier muss man dann wirklich gut aufpassen, bei welcher Station man aussteigt.

Barrierefreier Zugang zur Tube
Barrierefreier Zugang zur Tube

Die barrierefreien Stationen sind mit einem weißen bzw. einem blauen Rollstuhlsymbol auf dem Steckenplan gekennzeichnet. Die weißen Stationen bedeuten, dass man ab dem Bahnsteig barrierefrei unterwegs ist. Das also eine kleine oder manchmal auch größere Stufe in den Tube führt. Bei den blauen Stationen ist wirklich alles komplett barrierefrei. Man kommt ebenerdig in die Tube rein und raus. Unsere Station war Queens Road Peckham, die mit Aufzug ausgestattet ist. Ab hier mussten wir dann noch ca. 1,4 km zu Fuß bzw. mit Rollstuhl rollen und waren dann an unserem Hotel, Peckham Lodge.

Weiter gehts im zweiten Teil meines Berichts.

2 Gedanken zu „Mit Rollstuhl zur Darts WM nach London – Teil 1

  • Dezember 21, 2016 um 10:12 pm
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    Ich hoffe Du konntest deinen Aufenthalt in London genießen. Jeder der schon einmal im Ally Pally war, weiß welche geile Stimmung dort herrscht. Und auch dein Reisetagebuch ist wirklich super und sollte auf jeden Fall den Dartsport voranbringen.

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    • Dezember 22, 2016 um 12:28 pm
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      Hey Luca, ja es war echt mega im Ally Pally. Für nächstes Jahr ist wieder eine Reise geplant. Danke für das positive Feedback zum Blog 🙂

      Antwort

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