Die unendliche Geschichte vom Umbau eines PKW oder die Odyssee zum eigenen Auto

Lange ist es her, dass ich meinen letzten Blogpost geschrieben habe. War eigentlich nicht so geplant. Viel los im Moment. Umzug, Studium, usw. 🙂

Aktuell habe ich allerdings noch ähnliche Probleme mit dem Umbau für meinen PKW, wie ich es bereits im letzten Jahr schon geschrieben hatte. Der letzte Schriftwechsel mit der Agentur für Arbeit, die für den Umbau bei mir zuständig ist, stammt aus Juni 2016(!). Dort hieß es im letzten Absatz, dass der technische Dienst sich bei mir melden würde. Nun ja, was soll ich sagen. Bis dato ist nichts passiert. Im Januar dachte ich mir dann, schreibst du den Damen und Herren doch mal einen Brief und erinnerst dezent an deinen Vorgang und an den letzten Schriftverkehr. Ihr dürft raten, es kam wieder keine Rückmeldung. Besonders witzig an der ganzen Geschichte ist, dass nun auch das medizinische Gutachten abgelaufen ist, das meine Fahrtauglichkeit bescheinigt. Dies muss in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden.

Zufällig gibt’s…

Jetzt muss ich also ein neues Gutachten erstellen lassen, für ca. 1500€, obwohl ich seit der Erstellung des letzten Gutachten und seit fast 2,5 Jahren keinen Meter mehr außerhalb der Fahrschule gefahren bin. Da diese Kosten glücklicherweise durch die Agentur für Arbeit übernommen werden, muss ich die Kostenübernahme quasi nur anmelden aber vorstecken. Dafür habe ich dann mal wieder bei der Agentur für Arbeit angerufen und bei der Gelegenheit auch mal dezent nach dem Sachstand bzgl. der Kostenübernahme für den PKW-Umbau gefragt. Natürlich und total zufällig hat man sich dort gestern über meinen Fall unterhalten und den technischen Dienst nochmal aufgefordert endlich was zu machen. Ich liebe solche Zufälle… 😤 Man fragt sich wer da verarscht werden soll?! Nebenbei gesagt sei, dass dieser Vorgang nun auch schon wieder drei Wochen her ist und ich bis heute nichts gehört habe.

Ohne Gutachten nix los

Aber ok, zurück zum neuen Gutachten. Es stellte sich heraus, dass es leider etwas umständlich werden sollte, das neue Gutachten zu bekommen. Mein bisheriger Gutachter ist nämlich leider nicht mehr in dem Krankenhaus tätig, wo ich diesbezüglich gewesen bin. Kein Problem dachte ich, nimmste halt einen anderen Gutachter hier in der Gegend. Schnell stellte sich heraus, dass das leider nicht annähernd so einfach sein sollte, wie ich dachte. Die hier ansässigen Neurologen stellen solche Gutachten nicht aus. Das Straßenverkehrsamt wollte mir zunächst auch keine Liste mit möglichen Neurologen geben. Somit habe ich rum gesucht, mit dem TÜV telefoniert etc. Irgendwie konnte mir niemand helfen. Schlussendlich konnte ich das Straßenverkehrsamt doch noch überzeugen, mir eine Liste mit Ärzten zu geben. Immerhin konnte ich dann doch wirklich ziemlich kurzfristig einen Termin bei einem neuen Gutachter bekommen. Als dann aber die Unterlagen per Post kamen, die ich schonmal ausfüllen sollte, hab ich gedachte da will mich schon wieder jemand verarschen…

Von dem vorherigen Gutachten kannte ich die Praxis, mehr oder weniger alle, Ärzte von der Schweigepflicht zu entbinden ja schon. Aber dieses mal war echt der Knaller. Leider habe ich vergessen die Entbindung der Schweigepflicht zu fotografieren, sonst hätte ich die euch hier gerne präsentiert.

Folgendermaßen war das Formular formuliert (Gedächtnisprotokoll):

Hiermit entbinde ich alle Ärzte die mit diesem Gutachten zutun haben von der Schweigepflicht. Inclusive psychologischer Kollegen. Außerdem das Straßenverkehrsamt und alle anderen Behörden, die zu diesem Gutachten beitragen können.

So eine pauschale Entbindung von sämtlichen ärztlichen Schweigepflichten habe ich echt noch nie gesehen. Warum genau gibt’s nochmal die ärztliche Schweigepflicht? Was genau war nochmal Datenschutz?!

Bei dem vorherigen Gutachten waren immerhin Formulare für die einzelnen Ärzte beigelegt, wo man gut entscheiden und separieren konnte, wo man die Schweigepflichtentbindung akzeptiert und wo nicht. Natürlich habe ich das so nicht unterschrieben sondern etwas modifiziert. Nach Rücksprache mit meiner Krankenkasse kann ich das so auch nur jedem empfehlen. Alle anderen Behörden sowie die Psychologen, wo ich auch nirgends in Behandlung bin, werden schonmal nicht von irgendwas entbunden. Aber es gab ja noch den ärztlichen Fragebogen, den ich vorab schonmal ausfüllen sollte.

Auch hier waren wieder einige Highlights. Mein Gehalt, Vereinszugehörigkeit, Hobbies und sämtliche Kinderkrankheiten sind offensichtlich genau so interessant, wie die obligatorische Frage nach meinem Stuhlgang und der Häufigkeit des Wasserlassen. Was soll das?! Na gut, vielleicht darf ich, wenn ich zu oft zum Klo muss, nur über Autobahnen fahren, wo eine definierte Dichte an Raststätten ist. Hmm, warum allerdings meine Hobbies oder Vereinszugehörigkeiten für meine Fahrtauglichkeit entscheidend sind, weis ich leider immer noch nicht. Vielleicht kann mir das einer von euch sagen. Geil ist auch immer wieder, dass man die Kosten für so ein Gutachten erstmal vorstrecken muss und zwar in Bar. Nachdem wir in der Praxis angekommen sind, konnte ich also erstmal 1000€ als Anzahlung an der Anmeldung lassen, ohne das auch nur ein Arzt irgend einen Finger krumm gemacht hat. Nach einem EEG und anschließender kurzer Untersuchung waren wir in max. 35 Minuten wieder aus der Praxis raus. Netter Stundenlohn oder?

Ein paar Unterlagen habe ich jetzt noch nachgeschickt. Bin mal gespannt wann das Gutachten, mit hoffentlich positiver Entscheidung, fertig ist und wann ich dann die restlichen 500€ zahlen kann…

Wie sind denn eure Erfahrungen so mit dem Führerschein und/oder Umbau eines PKW für euch? Ich muss hatte damals ja in meiner jungen Naivität gedacht ich hätte in 6 Monaten mein umgebautes Auto. War wohl nix 😀

Über eurer Feedback zu dem Thema würde ich mich freuen.

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